Der Bioinformatiker
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Du bist auf der Suche nach deiner Berufung? Vielleicht ist die Bioinformatik die passende Branche für dich! In diesem Beitrag findest du Informationen darüber, was ein Bioinformatiker überhaupt macht, wie du ein Bioinformatiker werden kannst und welche Verdienst- und Karriereaussichten ein Bioinformatiker hat.
Inhaltsverzeichnis
Häufig gestellte Fragen zum Bioinformatiker
Ein Bioinformatiker ist Experte für den Umgang mit Daten aus biologischen Prozessen.
Zu den Hauptaufgaben des Bioinformatikers gehören:
- Analysen erstellen
- Daten auswerten und präsentieren
- Prognosen ausarbeiten
Bachelorstudium oder Masterstudium der Bioinformatik.
35.000 CHF bis 240.000 CHF Jahresgehalt sind möglich.
Bioinformatiker: Definition
Bioinformatiker sind Datenspezialisten, die sich mit der Erforschung, Entwicklung und Anwendung computergestützter Methoden auseinandersetzen. Es geht um jene Daten, die sich über biologische, biochemische oder molekularbiologische Vorgänge gewinnen lassen und die der Bioinformatiker dann weiter digitalisiert. Somit sind verschiedene Wissenschaften in einem Beruf miteinander verknüpft: die sogenannten Lebenswissenschaften (z.B. Biologie, Chemie und Pharmazie) und die Informatik.
Das Berufsfeld ist noch relativ jung und gut ausgebildete Bioinformatiker haben super Einstiegschancen ins Berufsleben. Da durch die enormen Durchbrüche in der Biologie, besonders zu Beginn des aktuellen Jahrhunderts, so viele Daten gewonnen wurden, dass nur speziell ausgebildete Fachkräfte wie der Bioinformatiker sie entsprechend aufarbeiten und digital verfügbar machen können.
Bioinformatiker: Aufgaben
Wer Bioinformatiker werden möchte, muss sich darauf einstellen, fast ausschließlich im Büro und im Labor zu arbeiten. Der Bioinformatiker widmet sich in seinem Berufsleben der Lösung komplexer Probleme aus den Bereichen der Biologie, der Chemie, der Pharmazie und der Biotechnologie. Ein Schwerpunkt dieser Tätigkeit liegt darauf, Daten auszuwerten, aufzuarbeiten und zu präsentieren. Analytisches Denkvermögen sind hier also ebenso wichtig, wie rhetorisches Geschick.
Als Bioinformatiker stellst du dir folgende Fragen:
Welche Art von Daten liegen vor?
Wie und wodurch müssen diese Daten aufbereitet und verwertet werden?
Ein weiterer wesentlicher Arbeitsschwerpunkt eines Bioinformatikers liegt darin, Statistiken zu erstellen und auszuwerten. Um ein besseres Verständnis über komplexe Vorgänge zu gewinnen, müssen ggf. auch biologische Vorgänge vom Bioinformatiker simuliert werden. Des Weiteren ist es in vielen Fällen auch sinnvoll, Computermodelle von biologischen oder biochemischen Strukturen anzufertigen, um durch diese digitale Form besser weiterarbeiten und forschen zu können. Dies fällt ebenfalls in den Tätigkeitsbereich des Bioinformatikers.
Ein typisches Arbeitsfeld von einem Bioinformatiker ist übrigens die Analyse von DNA. Aufgrund seiner hohen Komplexität und der Vielzahl von Informationen sind DNA-Stränge extrem datenreich. All diese Daten müssen mit speziellen Techniken untersucht, gespeichert, analysiert und weiterverarbeitet werden.
Stressresistenz
Eigenmotivation
Zuverlässigkeit
Der Umgang mit Computern ist ein sehr wichtiger Teil der Arbeit eines Bioinformatikers. Zu seinem Aufgabenbereich gehören zudem die Einrichtung, die Weiterentwicklung, die Pflege und die Wartung von EDV-Anlagen. Kommt es hier zu einem Fehler, muss der Bioinformatiker die Anlage möglichst schnell wieder einsatzbereit machen.
Nicht zuletzt spielt auch das Wissen über Programmierung eine Rolle im Berufsalltag eines Bioinformatikers. In verschiedenen Programmiersprachen schreibt der Bioinformatiker selbstständig Computerprogramme, die diverse Aufgaben ausführen müssen.
Bioinformatiker: Voraussetzungen
Bevor du dich immatrikulierst und die ersten Schritte in Richtung Karriere als Bioinformatiker gehst, solltest du dir überlegen, ob es der richtige Beruf für dich ist. Du solltest natürlich ein ausgeprägtes Interesse an der Biologie und Informatik haben. Im gleichen Zuge solltest du gerne Daten analysieren und dabei sehr genau sein.
Ein Bioinformatiker trägt sehr viel Verantwortung und sollte deswegen immer top organisiert sein und auch bei schwierigen Projekten Durchhaltevermögen beweisen, ohne es an Sorgfältigkeit mangeln zu lassen. Dabei wirst du höchstwahrscheinlich im Team arbeiten. Selbständiges Arbeiten und Teamwork sollten also gleichermaßen bei dir vorhanden sein.
Wenn diese Dinge auf dich zu treffen und du zusätzlich Spaß am kontinuierlichen Lernen hast, könnte der Bioinformatiker wirklich etwas für dich sein.
Stressresistenz
Teamplayer
Fremdsprachen
Du solltest dir auch im Klaren sein, dass du ganz bestimmte fachliche Kompetenzen im Berufsalltag als Bioinformatiker brauchen wirst. Vielleicht hilft dir ein Blick auf die Inhalte des Studiums, mit denen du dich zwangsläufig auseinandersetzen wirst:
- Praktische Informatik
- Theoretische Informatik
- Technische Informatik
- Biologie
- Biochemie
- Genetik
- Mathematik
Besonders der Bereich der Mathematik wird im Studium zum Bioinformatiker als anspruchsvoll wahrgenommen. Hier sollte unbedingt echtes Interesse an den Inhalten bestehen, um die teils schwierigen Module absolvieren zu können.
Bioinformatiker: Ausbildung & Studium
Um Bioinformatiker zu werden, müssen Interessenten erfolgreich ein Studium absolvieren. Zur Auswahl stehen Studiengänge, die biologische und informationstechnische Inhalte gleichermaßen vermitteln. Selbstverständlich kannst du ganz klassisch Bioinformatik studieren und dich anschließend, vorzugsweise mit einem Master, auf eine Stelle als Bioinformatiker bewerben.
Studiengänge wie Biotechnologie und Labor- und Verfahrenstechnik sind ebenfalls ein Garant für einen guten Start in das Berufsleben eines Bioinformatikers.
Diese Tabelle zeigt dir verschiedene Studiengänge, die du absolvieren kannst, um ein erfolgreicher Bioinformatiker zu werden.
Studiengänge zum Bioinformatiker | Universitäten |
Bioinformatik (B. Sc.) | Uni Tübingen |
Bioinformatik (M. Sc.) | Uni Tübingen |
Bioinformatik und Genomforschung (B. Sc.) | Uni Bielefeld |
Bioprozesstechnik (B. Sc.) | Uni München |
Biotechnologie und chemische Verfahrenstechnik (B. Sc.) | Uni Bayreuth |
Bioprozessinformatik (B. Sc.) | HS Freising |
Angewandte Bioinformatik (M.Sc.) | Uni Mainz |
Studierst du nur Biologie oder nur Informatik, musst du bei deiner Bewerbung als Bioinformatiker deine Kompetenzen in beiden Bereichen beweisen können. Ein Biologe ohne nachweisbare Informatikkenntnisse wird keine Chance auf eine Stelle als Bioinformatiker haben. Das gilt selbstverständlich auch für Informatiker ohne Wissen über die Biologie.
Bioinformatiker: Einstieg
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten für den Einstieg in das Berufsleben:
Der Einstieg als Bioinformatiker ist derzeit relativ einfach und problemlos möglich, sofern der passende Studienabschluss vorliegt. Unternehmen suchen dringend nach qualifizierten Fachpersonal mit der richtigen Ausbildung, sodass es nur sehr wenige arbeitslose Bioinformatiker gibt. Die Chancen verbessern sich natürlich, wenn zusätzlich zur fachlichen Ausbildung auch noch einige Jahre Berufserfahrung vorliegen – wie es nahezu in allen Berufsfeldern ist.
Ein typischer Quereinstieg, ohne jegliche Kenntnisse wird nicht möglich sein, da es sich bei dem Bioinformatiker um einen Beruf handelt der sich nicht stark auf Soft Skills konzentriert. Trotz super Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit wirst du ohne die entsprechende Ausbildung/Studium, bei deiner Bewerbung, nicht punkten können.
Hilfreiche Soft Skills als Bioinformatiker
Soft Skills sind auch beim Bioinformatiker nicht ganz unwichtig, auch wenn sie deutlich hinter den fachlichen Kompetenzen stehen. Ein Bioinformatiker arbeitet für gewöhnlich im Team mit anderen Bioinformatikern oder Fachkräften verwandter Berufsfelder zusammen. Mit diesen muss er nicht nur das methodische Vorgehen absprechen und sich beraten, sondern gegebenenfalls auch Daten präsentieren können. Im Allgemeinen sind unter anderem die folgenden Soft Skills für den Bioinformatiker entscheidend:
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
- Präsentations-Skills
- Soziale Kompetenz
- Kreativität
- Belastbarkeit
- Eigenmotivation
- Selbstständige Arbeitsweise
Bioinformatiker: Branchen & Bereiche
Ein Bioinformatiker kann in verschiedenen Branchen und Bereichen eine Anstellung finden. So ist es unter anderem möglich, dass er in pharmazeutischen oder chemischen Industrieunternehmen beschäftigt wird, dazu zählen neben der Pharmabranche auch die Kosmetik- und die Lebensmittelindustrie.
Außerdem suchen EDV-Dienstleister sowie Software- und Datenbankanbieter für naturwissenschaftliche Anwendungen nach ausgebildeten Bioinformatikern. Nicht zuletzt spielt diese Berufsgruppe und damit der Bioinformatiker eine immer wichtiger werdende Rolle in Forschung und Entwicklung, zum Beispiel in der Genforschung und der Medizin.
Bioinformatiker: Das Gehalt
Bioinformatiker können im Laufe ihrer Karriere mit Gehältern zwischen 35.000 und 240.000 CHF brutto rechnen. Die hohen Beträge kommen unter anderem aufgrund des Fachkräftemangels zustande: Es werden mehr Bioinformatiker benötigt, als zurzeit zur Verfügung stehen. Bioinformatiker zu werden lohnt sich also nicht nur wegen des interessanten Berufsfeldes und der niedrigen Arbeitslosenquote, sondern auch wegen der hervorragenden Verdienstaussichten.
Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten
Weiterbildung
Wer den Titel Bachelor im Studienfach Bioinformatik besitzt, kann sich weiterbilden, indem das Studium an der Universität weitergeführt wird. Im Masterstudium (Bioinformatik oder Informatik) lässt sich so innerhalb weniger Semester den Titel Master erreichen. Wer Karriere an einer Hochschule machen möchte, sollte sich über die Möglichkeit der Promotion informieren. Nur auf dieser Basis ist die wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule, zu der die Berufung als Hochschulprofessor zählt, realisierbar. Doch auch für Bewerber in der Privatwirtschaft kann sich eine Promotion als wirksam erweisen, um bessere Chancen als Bewerber zu haben.
Aufstiegsmöglichkeiten & Karriereperspektiven
Wie in fast allen Berufen kann auch der Bioinformatiker durch die Übernahme von Personalverantwortung aufsteigen und damit auch ein höheres Gehalt erhalten. Manchmal ist aber auch bereits der Wechsel in ein anders Unternehmen oder in eine andere Branche eine Verbesserung. Große internationale Firmen zahlen dem Bioinformatiker grundsätzlich mehr.
Auch Weiterbildungsmaßnahmen in bestimmten Bereichen können dich als Bioinformatiker deutlich voranbringen. Oftmals werden solche Maßnahmen von dem Unternehmen, in dem du bereits eine Einstellung hast, finanziell unterstützt oder auch gänzlich gezahlt. Denn die Branchen haben ein reges Interesse daran, dass ihre Bioinformatiker immer up to date bleiben. Möchtest du als Bioinformatiker jedoch eigenständig eine Weiterbildung machen, musst du leider mit sehr hohen Kosten rechnen.